Austrianbowl.at


Easter Bowl 2006
12. April 2006, 9:01 pm
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Internationales Nachwuchs Flag Turnier in Parma (ITA)

Wenzgasse Flag Parma
Die Wenzgasse Vikings schafften es in Parma bis ins Finale
Foto: Jürgen Gatterbauer
12 Spieler der Vienna Vipers und 9 Spieler der U15-Schüler-Mannschaft der Wenzgasse machten sich gemeinsam mit drei treuen Begleitern, die moralische Unterstützung leisteten, auf den 850 km weiten Weg nach Italien, um am 9. April bei der von den Panthers Parma veranstalteten Easter Bowl 2006 in Collecchio teilzunehmen. Für die Vienna Vipers sollte es eine Standortbestimmung darstellen, denn in Anbetracht der bis dato zumeist widrigen Witterungsverhältnissen war vernünftiges Freiluft-Training bislang eher Mangelware, für die Schüler-Mannschaft war es das erste Antreten unter Wettkampfbedingungen und ein Test vor den am 22. April stattfindenden österreichischen Schulmeisterschaften.


In den beiden Kategorien – U15 und Open – traten jeweils 8 Mannschaften an, gespielt wurde nach einem Play-Off-Modus mit Hoffnungsrunde, sodass das Verlieren eines Spieles noch lange nicht hiess, dass man ausgeschieden war. Auf diese Weise kam jede Mannschaft zu mindestens drei Spielen, für die Mannschaften, die sich im Play Off hocharbeiten konnten, bedeutete dies noch einige Spiele mehr und für die Vipers und die Wenzgasse U15 wurde es ein langer Tag…

Vipers Flag Parma
Die Vienna Vipers
Foto: Jürgen Gatterbauer
Die Vienna Vipers trafen im ersten Spiel auf die Lazio Marines aus Rom, einer Truppe mit vornehmlich jungen Spielern – Recherche ergab, dass die Marines 2005 Flag U18 Meister in Italien geworden waren -, die druckvoll und mit viel Körpereinsatz spielten und die Partie eine Zeit lang offen halten konnten. Der Druck von Seiten der Vipers war aber grösser und so waren drei Sacks und drei Interceptions schliesslich ausschlaggebend für das klare 35:12 für die Vipers. Im nächsten Spiel warteten die Banditi aus Ferrara auf die Vipers, einer sehr gut eingespielten Truppe von zumeist ehemaligen Tackle-Footballern.

Dass sich die Banditi im Vorfeld mit ihren Gegnern auseinandergesetzt hatten, beweist ein Blick auf deren Homepage, findet sich doch unter „News“ nebst einer Ankündigung der Easter Bowl das letztjährige Mannschaftsphoto der Vipers! Gegen das kraftvolle Spiel der Banditi waren die Vipers auch machtlos, konnten keine Angriffserie stoppen oder hatten nicht die geringste Chance, einen der exakten Pässe zu intercepten. Im Gegenzug konnten die Banditi aber auch nicht viel gegen die Offense der Vipers ausrichten und der Spielausgang mit 26:32 lässt sich rein damit erklären, dass die Vipers eine Angriffserie in den Sand gesetzt hatten. Als nächster Gegner warteten nun in der Hoffnungsrunde die Rhinos aus Mailand auf die Vipers. Die Partie lief lange Zeit ausgeglichen, erst gegen Ende konnten sich die Vipers eindeutig durchsetzen und das Ergebnis mit 27:14 fixieren. Danach stand – auf Grund des Turniermoduses – wieder ein Spiel gegen die Marines an. Dieses Mal gestaltete sich die Angelegenheit wesentlich knapper, zumal „Brüssel-Import“ QB Boris Resetarits nach einem Zusammenstoss für eine Zeit ersetzt werden musste, die Vipers konnten aber dennoch mit 13:6 die Oberhand bewahren. Gleich im Anschluss an dieses Spiel folgte die nächste Partie gegen die Hedgehogs aus Mantua, wo es um den Einzug ins Turnierfinale ging. Hier geriet man rasch 0:13 in Rückstand, auch aus einer Interception konnte man kein Kapital schlagen, gegen die sehr gut agierende Defense der Hedgehogs wusste man sich keinen rechten Rat und so ging die Partie 6:21 verloren, wobei zu diesem Zeitpunkt auch schon etwas die Luft bei der durchwegs sehr jungen Vipers-Truppe – rekrutiert sich doch ein Teil aus der Mannschaft, die im September die U15-Europameisterschaft gewonnen hatte – heraus war. So endete das Turnier mit einem 3. Platz für die Vienna Vipers gegen durchwegs starke und fordernde Gegner dennoch erfreulich und bot die Vorbereitung auf die Meisterschaft, die man sich erhofft hatte. Als besonders eifrige Scorer konnten sich Phillip Ivellio-Vellin, „Sackmeister“ Matthias Ivellio-Vellin und Stefan Obrowsky in Szene setzen und waren immer wieder für sehenswerte Aktionen gut. Turniersieger in der Kategorie Open wurden schliesslich die Banditi, die sich gegen die Hedgehogs mit 14:0 durchsetzen konnten.

Wenzgasse Flag Parma
Die Wenzgasse Vikings
Foto: Jürgen Gatterbauer
Für die U15 der Wenzgasse Vikings begann das Turnier mit einem Spiel gegen die Bergamo Lions. Nachdem diese die Vikings Kappe unseres Defense Coaches Michael Kipar gesehen hatten, waren sie gleich doppelt motiviert und nutzten den übernervösen Beginn der Vikings zu einer 18:7 Halbzeitführung. In der 2. Halbzeit fanden die Burschen und Mädchen aber besser ins Spiel und drehten das Match noch um, auch wenn unser QB Roman Toth meinte er hat nur einen Receiver am Feld und selbst bei Doppeldeckung dorthin warf. Der Sieg fiel mit 27:24 denkbar knapp aus, aber unsere Defense hatte jeden Extrapunkt der Lions abgewehrt.

Im nächsten Spiel lernte unser QB dann, dass es doch noch andere Mitspieler gab, da sein Lieblingsreceiver ausgeschlossen wurde. Die Redskins aus Verona hatten wir rasch im Griff und es schaute ein klarer 25:6 Erfolg raus. Im Semifinale wartete der italienische U15 Flag Meister, die Lazio Marines aus Rom. Das Spiel war sehr ausgeglichen und knapp vor Ende lagen wir 20:14 zurück. In unserem letzten Drive wurden uns 2 Touchdowns aberkannt und drei Strafen verhängt und der Verzweiflungspass in die Endzone mit 0 Sekunden auf der Uhr wurde dann von den Marines abgefangen. Somit waren wir auf dem direkten Weg ins Finale gescheitert und mussten gegen den Sieger der Hoffnungsrunde, Parma Panthers wieder um den Einzug ins Finale kämpfen. Und kämpfen ist genau das richtige Wort dafür. Die Panthers haben die letzten beiden Jahre die italienische Schulmeisterschaft für sich entschieden, also wieder ein sehr starker Gegner für die Wenzgasse. Das Spiel wurde zu einem Football Krimi. Die Führung wechselte hin und her und knapp vor Schluss gingen wir 34:32 in Führung. Beim Extrapunkt passierte jedoch der Lieblingsfehler des QB – Wurf in die Doppeldeckung – Interception – Return und statt Sieg stand es 34:34. Somit ging es in die Overtime. Die Panthers legten vor und wollten uns mit einer 2 Point Conversion unter Druck setzen, aber unsere Defense hielt stand. Wir scorten ebenfalls und verwerteten unseren Extrapunkt. 41:40 – wir waren auf Umwegen im Finale wo die Marines schon warteten. Das Finale war nun die dritte Partie in Folge ohne Pause für unser Team und die Müdigkeit machte sich bemerkbar. Die Vikings konnten nur einmal, bis 6:6 mithalten, danach zogen die ausgeruhten Marines auf 6:20 davon und gewannen schließlich verdient mit 13:28. Für die Wenzgasse war es aber vor der österreichischen Meisterschaft wichtig Turniererfahrung zu sammeln und sich wettkampfmäßig einzuspielen.

Abschließend kann man sagen, dass die Easter Bowl 2006 in Parma-Collecchio für beide Teams das erhoffte, gute Training war und wir somit für die kommenden Aufgaben gut gerüstet sein werden. Und David Montaresi wird uns auch nächstes Jahr wieder einladen, nachdem wir heuer endlich einmal nicht mit der U15 in Italien gewonnen haben. Nach unseren Siegen in Varese 2004 und Triest 2005 hatte er schon scherzhaft gemeint hat er lädt die Wenzgasse nicht mehr ein, wenn wir wieder gewinnen sollten. Nach den ganzen Turnieren in Italien wäre es auch wünschenswert, wenn wir in Österreich ein internationales Flag Turnier etablieren könnten. Die Italiener zeigen uns jedes Jahr wie es geht.

Resultate (pdf)
Resultate U15 (pdf)

Monika Pfalz, Vipers #12 &
Jürgen Gatterbauer, Vipers #7



Zum Basteln viel Kleber
12. April 2006, 5:51 pm
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Zwei neue auf den Dressen der Vikings

Dwayne Hoffman Toby Henry
Giants DL Dwayne Hoffman bleibt an Vikings QB Toby Henry kleben. Sticky Fingers wohin man sieht.
Foto: Michael Nemeskal
Zu einer sehr ungewöhnlichen Zeit (während der Saison) konnten die Dodge Vikings zwei neue und dazu noch höchst potente Dressensponsoren akquirieren. Nachdem die Wikinger den Raiders, Devils & Giants jeweils eine geklebt haben, dachte sich die Firma Henkel scheinbar ihr Klebriges (Pattex) gehört auf deren Jerseys. Und wo kauft man das Uhu des Bildungsbürgers? Natürlich beim Büroklammer & Post It Retailer Pagro Diskont. In Zeiten wie diesen will schließlich jeder ein kleines Stück Erfolg in seiner Auslage präsentieren können. Schließlich sind „WIR“ Europameister und mit uns auch ein bißchen die Vikings. Ansonsten gäbe es aber auch allerhand zu kleben.


Die Zuschauer rennen den Wikingern die Türen der Hohen Warte ein. 4100 wollten vergangenen Sonntag die Zurechtschrumpfung der Grazer Riesen sehen, das Management feiert sportliche und wirtschaftliche Erfolge. Daß sich zwei Sponsoren dieser Größenordnung mitten in der Saison dazu entschließen bei den Vikings einzusteigen, kann als Indiz dafür gesehen werden, daß man sich noch weit mehr erwartet. Am 21. Mai kommt es im Rahmen der Eurobowl zum Duell gegen die Hamburg Blue Devils. Vikings Manager Alfred Neugeubauer beschwört in Woodstock Manier den Himmel. „Kein Regen! Wenn wir an dem Tag gutes Wetter haben, dann rechnen wir mit 7000 Zusehern. Ich bete bis dahin zum Himmel.“ So viel Gottesfürchtigkeit ist man von den Wienern gar nicht gewohnt, Neugeubauer geht statt ins Fitneßstudio nun jeden Morgen in die kleine Kapelle in der Kaiserstraße und zündet eine Kerze an. Das Team bastelt (jetzt mit neuem Kleber) auch dieses Jahr wieder höchst effektiv an seinen Erfolgen. In drei Partien ließ ihre Defense gerade 7 Punkte zu, ihre im Vorfeld gescholtene Offense (nicht mehr so gut?) erzielte dafür gleich 96. Die freiwillige Umstellung auf 6 Importspieler am Roster hat das Gap zwischen ihnen und „den anderen“ um keinen Millimeter verkleinert. Im Gegenteil, weiß man zur Zeit zwar noch nicht wer Zweiter in der Meisterschaft werden wird, aber daran, daß sich nach dem bisher Dargebotenen am Kräfteverhältnis zwischen dem 1. & dem 2. viel verändern wird, glauben nur mehr eingefleischte Optimisten.

Insofern können die Vikings in ihre Gebete auch gleich noch die Bitte an den lieben Footballgott herantragen, ihnen doch auch für 2007 noch heimische Gegner zu bescheren, denn die Regenwahrscheinlichkeit Ende Mai ist weitaus geringer, als die Gefahr, daß es dann ein, zwei weniger sein werden. Ein Aufsteiger in die AFL ist in Wirklichkeit nicht in Sicht. Daß die Salzburg Bulls gerne möchten, ist zwar lieb gemeint, aber ob sie, vorausgesetzt sie erreichen das Ziel mal sportlich, es dann auch können, im höchsten Maße unwahrscheinlich. Die Danube Dragons haben an sich nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg als Ziel angepeilt, aber das nach dem Spiel gegen die Invaders wieder verworfen. Ziel sei nun der Neuaufbau, man stehe nicht unter Siegzwang und ob man die Saison mit 3:3 beende oder sonst irgendwie, sei eigentlich nebensächlich. Wichtig sei, daß man nach der Saison sagen kann, man habe statt 25 jetzt 35 gute Footballspieler. So zu unserer Überraschung ihr sportlicher Leiter Robert Katzmayer nach der Niederlage gegen St. Pölten. Die Dragons wird man also auf Jahre nimmer mehr ganz oben sehen, denn bekannter Weise stehen ihre Gegner allesamt unter Siegdruck, definieren Erfolg als oberstes Ziel. Daß Erfolge und mehr gute Spieler in einem kausalen Zusammenhang stehen könnten ist auch keine neue Weisheit. Die Knights wird diese Einstellung ganz sicher freuen, die zumindest einen langfristigen AFL Kandidaten darstellen mit den gegeben Möglichkeiten und der Infrastruktur. Also fallen auch die Klosterneuburger weg, die Invaders haben schon Nein gesagt, so wird es an den Bruins, Rangers oder Steelsharks liegen die Meisterschaft zu gewinnen und aufzusteigen? Oder gar an Budapest? 7 Mal Nein.

Wozu diese Panik, kann man sich jetzt denken, es sind doch eh noch 5 Teams? Noch. Ende dieser Saison könnte es ein Trio sein. Bei den Cineplexx Blue Devils wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Präsident Christoph Piringer sein Amt nach dieser Saison weitergeben. Dabei hat er auch schon einen Kandidaten ins Auge gefaßt. Trotzdem wird mit seinem Abgang der Verein in finanzielle Probleme in der AFL geraten, sind die Blue Devils zu einem nicht unerheblichen Teil auch das Hobby des Geschäftsmanns & Versicherungsmanagers. Ohne seine Zugabe winkt die Division I, eventuell auch die Schweizer Liga (blue-devils.ch). Piringer hat aufgehört damit zu drohen, daß er mit dieser Importregelung nicht mehr weiter machen wird. Das war nicht als Beruhigung zu verstehen, sondern daß er diese Ankündigung nun in die Tat umsetzen wird. Es kommen aber noch andere Gründe hinzu, zum Großteil private, die ihm dem Spaß an der Sache zuletzt genommen haben. Generell sieht er die Liga dadurch gespalten, daß man auf der einen Seite hochprofessionell arbeiten soll & auch muß, auf der anderen in den Strukturen Funktionäre am Werken sind, die genau das verhindern und dilettieren. Wenn jemand nicht gewinnen will, dann soll er sich nicht in einem Wettkampfsport engagieren, so sein Credo. Auch die Unfähigkeit des Verbandes einen Ligasponsor zu finden stößt dem Vorarlberger regelmäßig auf. Sein Ligakonzept wurde im Jahr 2005 nicht mal ignoriert, jetzt schreibt er zum Abschied noch ein neues. Vielleicht will sich sein Ideen dann doch noch jemand anschauen.

Zweiter Kandidat für einen Ausstieg aus der höchsten Liga 2007 sind die Carinthian Black Lions. Zwar hat man dort fusioniert, aber es fehlt hinten und vorne an helfenden Händen. Zumindest für die AFL. Wie groß der Wunsch der Kärntner in der höchsten Liga zu verbleiben tatsächlich ist, wird man nach der Saison sehen. Ihr Präsident Manfred Mocher hat sich viel Arbeit aufgehalst, die er sich mit dem Vorstand zwar teilen kann, aber die Strukturen sind nominell schwach, bräuchten einiges mehr an willigem Personal. Auch hier könnte die Importregelung mit helfen sie Richtung Division I zu Grabe zu tragen. Es geht dabei nicht mal um die Amerikaner, sondern um Deutsche, Schweizer, Schweden & andere Europäer. Reißt man diese den Devils & Lions als Legionäre vom Roster, stellt das für beide ein veritables Problem dar.

Fragile AFL
Hier hat man seitens des Verbandes ganz einfach eine völlig falsche Einschätzung wie stark diese Teams von Innen her sind. Oder man weiß es eh, nur hat man auch keine Lösung dafür. Wenn man allerdings in Wien Pläne schmiedet, wie ein Importregelung auszusehen hat, Dr. Gregor Murth bastelt an dieser herum, dann ist das am Ende immer eine, die den Vikings am besten passen wird, denn sie haben mit keiner Situation ein Problem. Das ist auch nicht das Problem, sondern der Stand der Dinge. Ist einfach so. Wie viele dürfen es sein? 6? 7? 12? Keiner? Wir machen alles mit und was ihr wollt. In Wahrheit muß man den Weg wählen, der allen Teams ein (Über)leben erlaubt. Die Wikinger sind so aufgestellt, daß sie mit jeder Regelung umgehen können – die muß man eigentlich gar nicht fragen, wobei sie sicher gefragt werden wollen. Man wird den Devils ihre Schweizer und Deutschen unangetastet lassen und wenn sich Manfred Mocher seine O-Line aus Skandinavien einfliegen läßt, wird man das auch zulassen. Man sollte es sogar unterstützen. Oder man wird sie gehen lassen. In welche Richtung auch immer. Sinn der Übung kann schließlich nicht sein, daß der Verbandspräsident in zwei Jahren verkünden kann, daß sich alle zusammen zurück in die Vergangenheit gebeamt haben, dafür ein 99,8%iger Österreicheranteil bei den Spielern erreicht wurde und die Austrian Bowl 2008 am Fußballplatz Loipersbach zwischen den nun wieder Klosterneuburg Mercenaries gegen die Pattex Vikings II lautet. Die Einser heißen weiterhin Dodge, spielen aber nur mehr gegen Deutsche und Franzosen. Die B-EM hätten wir auch fast gewonnen…

Die Devils sind für Piringer ein förderungswürdiges Sport Projekt im Bodenseeraum, die Black Lions ein Karren, den Mocher & Co grade aus dem Schlamm ziehen. Die Vikings werden ihr Pattex wohl teilen müssen, wenn sie weiterhin gegen diese Mannschaften spielen wollen, denn diese haben viel mehr zu kleben als man glauben mag. Besser zwei Teams als zwei Sponsoren? Die wunderbare Footballwelt existiert nur in Wien, im Groben auch in Innsbruck und wahrscheinlich gerade noch in Graz. Bei den 3 AFL Teams von 2007?



Speaking Irish in Düsseldorf
12. April 2006, 3:54 pm
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Mike Haywood Vortragender bei der World Bowl Coaches Clinic

World Bowl XIV
Am 27. Mai findet in der Düsseldorfer LTU Arena die Worldbowl XIV statt. Der Tag beginnt um 9 Uhr mit einer Coaches Clinic.
Der Offense Coordinator der University of Notre Dame Fighting Irish, Michael Haywood, kommt am 27. Mai zur World Bowl nach Düsseldorf. Nicht nur um sich das Finale der NFL Europe in der LTU Arena anzuschauen, sondern auch um am selbigen Tag als Sprecher der World Bowl XIV CAP Coaches Clinic aufzutreten. Mit dem 42-jährigen gebürtigen Texaner (Houston) holt der NFL Europe Football Coordinator Shuan Fatah einen hochkarätigen Coach zu dieser Veranstaltung. Haywood, der auch für die Runningbacks der Traditionsuniversität zuständig ist, coachte u. A. den 2005er 1st Round Pick der Chichago Bears, Cedric Benson.


Mike Haywood im Überlick:
AFCA Assistant Coach of the Year 2005 (NCAA DIV. 1A)
Notre Dame University Fighting Irish– Offensive Coordinator/RB Coach
University of Texas Longhorns – Special Teams / RB
Louisiana State University Tigers – Special Teams / RB
Ball State University Cardinals – Special Teams / RB
Ohio University – Special Teams / LB
Army Black Knights – Special Teams / DB
Minnesota Golden Gophers – Graduate Assistant
Four Year Letterman at Notre Dame

Mike Haywood coachte RB Cedric Benson, den Gewinner des Doak Walker Awards 2004, für den besten RB der NCAA. Benson war im Jahre 2004 bester RB der Big 12 Conference in der regulären Saison und war mit einem Laufdurchschnitt von 160,4 Yards pro Spiel der viertbeste RB im College Football. Benson war der 1st Round Pick der Chicago Bears im vergangenen Jahr. Haywood gewann mit LSU 5 Bowl Spiele und führte mit seinen Special Teams die SEC in fast jeder statistischen Kategorie an. Als Spieler hatte Haywood als Cornerback bei Notre Dame 78 Tackles, 5 Interceptions und 2 geblockte Kicks zu verbuchen.

World Bowl XIV CAP Coaches Clinic
27 Mai 2006 , Kickoff 9:00 Uhr, Lindner Congress Hotel, Düsseldorf
Speaker: Mike Haywood, NFL EL CAP Speaker tba

Telefonische Anmeldungen unter: 0049/30/300 644 89
Alle Coaches die an dieser Clinic teilnehmen, können vergünstigte World Bowl XIV Tickets erwerben.



Nessun problema?
11. April 2006, 10:30 pm
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Italiens Junioren zu Gast auf der Schmelz

Bernd Dittrich
Starting QB falls gesund:
Vikings Bernd Dittrich gegen die Blue Devils Big Boys hier als Tackler.
Foto: Walter H. Reiterer
Das österreichische Juniorennationalteam trifft am kommenden Sonntag auf der Schmelz (Kick Off 16:00h) im Rahmen der Qualifikation zur European Junior Championship in Stockholm (21.-31.07. 2006) auf die Auswahl von Italien. Unser südlicher Nachbar sollte programmgemäß für den EM-Dritten des Vorjahres kein Stolperstein auf dem Weg nach Schweden sein. Headcoach Bernhard Binstorfer, der neben dem Herrennationalteam auch nach wie vor für die Junioren Equipe zuständig ist, rechnet mit einem klaren Sieg seiner Truppe – alles andere käme gar nicht in die Minestrone. Dafür, daß die Pasta auch richtig al dente serviert wird, sollen u. A. einige Spieler aus AFL Kampfmannschaften sorgen.


Die Quali für Stockholm ist das erste angepeilte Ziel des heimischen Juniorenteams. Dort will man sich dann erstmals den Titel holen. „Ich trainiere und arbeite um zu gewinnen. Bei den Junioren, wie auch bei der Kampfmannschaft. Dritte Plätze sind okay, aber Titel schmecken eindeutig besser. Dabei sein ist eben nicht alles, für mich zählen Erfolge. Daran messe ich meine Arbeit. Daher müssen wir alles daran setzen zuerst die Qualifikation zu schaffen um danach wieder um die Europameisterschaft mitkämpfen zu können.“, so ein sich des Sieges über Italien sicherer Cheftrainer Bernhard Binstorfer.

Unterstützt wird er dabei im Coaching Staff von den üblichen Verdächtigen. Die Dodge Vikings Coaches Shawn Olson, Mario Klima, Andreas Hinterplattner, Horst Obermayer & Philipp Jobstmann sind ebenso mit von der Partie, wie Mario Rinner (Swarco Raiders Tirol), Ivan Zivko (Danube Dragons) & Claus Neumann. In das 55 Mann umfassende Spielerkader einberufen wurden Junioren von gleich 10 Teams. 18 Spieler der Dodge Vikings, 12 der Danube Danube Dragons, 11 der Swarco Raiders Tirol, 4 der Carinthian Black Lions, 3 der Turek Graz Giants, 2 der ASKÖ Steelsharks Traun & Baden Bruins, und je einer der Cineplexx Blue Devils, ASVÖ Gladiators & Salzburg Bulls. Darunter befinden sich einige Spieler, die bereits in ihrer Kampfmannschaft zum Einsatz kamen, darunter Bruins QB Christoph Gross, Vikings LB Philip Stojaspal (spielte zuletzt sehr erfolgreich gegen die Giants), oder Raiders QB Bernhard Wohlfart, der auf europäischer Ebene bereits einen TD für die Innsbrucker erzielen konnte. Starting QB sollte aber, falls er bis Sonntag wieder fit ist (Grippe), der Vikings Junioren QB Bernd Dittrich sein.

Die Mannschaft wird sich bereits am Samstag in der Südstadt zu einem Trainingscamp einfinden um die letzten Feinheiten und Abstimmungen für das Ländermatch vorzunehmen. Am Sonntag folgt das Spiel und am Ostermontag kommt es zu dem mit Spannung erwarteten QB Tryout, wo insgesamt 9 Spielmacher um den begehrten Posten des nationalen Quarterbacks kämpfen werden. Eine Entscheidung darüber wird aber frühestens in der letzten Aprilwoche erwartet. Football-Austria.com wird sowohl vom Match des Juniorenteams als auch vom QB Tryout (hier exklusiv) berichten.

Der Verband (AFBÖ) und das Nationalteam hoffen auf zahlreiche Unterstützung aus der österreichischen American Football-Fan-Gemeinschaft. Der Einlaß auf der Schmelz beginnt um 14:30h. Karten sind vor Ort bei den Kassen erhältlich.
Erwachsene € 10; Jugendliche (6-16 Jahre) € 5; Unter 6 Jahren ist der Eintritt gratis.
Ebenfalls gratis ist der Eintritt für alle ehemaligen Junioren Nationalteamspieler mit roter Team Austria Jacke!
Die Einnahmen kommen zur Gänze dem österreichischen Junioren Nationalteam zu Gute! Be there!

EJC Qualifikation
Österreich vs Italien
16.04.2006, Kick Off 16:00h, Schmelz, Wien
Referees: tba

Juniorennationalteam Coaching-Staff:
Head Coach – Bernhard Binstorfer
Offense Coordinator – Shawn Olson
Defense Coordinator – Horst Obermayer
Offense Line Coach – Claus Neumann
Wide-Receiver Coach – Ivan Zivko
Defense-Line Coach – Mario Klima
Linebacker Coach – Mario Rinner
Defense Back Coach – Andreas Hinterplattner
Quarterback Coach – Philipp Jobstmann

Juniorennationalteam Kader:
Abdel Azim Ramon LB Carinthian Black Lions
Baumgartner Stefan DB Dodge Vikings
Bickel Phillip LB Blue Cineplexx Blue Devils
Brand Lucas WR Swarco Raiders Tirol
Burgstaller Robert OL Swarco Raiders Tirol
Dittrich Bernd QB Dodge Vikings
Ettlinger Georg OL Dodge Vikings
Falkner Philipp OL ASKÖ Steelsharks Traun
Fidler Georg RB Swarco Raiders Tirol
Gaied Alexander OL Dodge Vikings
Gierlinger Gregor OL ASKÖ Steelsharks Traun
Graser Patrick DL Danube Dragons
Grasso Damiano RB Swarco Raiders Tirol
Gross Christoph QB Baden Bruins
Haider Thomas QB Danube Dragons
Hauer Christian DB Baden Bruins
Hechenberger Markus DL Swarco Raiders Tirol
Heissl Philipp DL Dodge Vikings
Herdey Max QB Turek Graz Giants
Hiess Florian RB Dodge Vikings
Hirsch Florian LB Danube Dragons
Hohenwarter Fabian DB Carinthian Black Lions
Hueter Florian LB Carinthian Black Lions
Irbinger Wolfgang DB Danube Dragons
Janda Oliver OL Danube Dragons
Janik Michael WR Danube Dragons
Kliman Andrej RB Danube Dragons
Kozinski Philipp OL Danube Dragons
Krause Markus DB Swarco Raiders Tirol
Lojka Kurt DL Danube Dragons
Loner Patrick DB Swarco Raiders Tirol
Magreiter Philipp DB Swarco Raiders Tirol
Maimer Michael OL Dodge Vikings
Moritz Mario OL Dodge Vikings
Nemeth Martin DL Danube Dragons
Niklas Benjamin DL Dodge Vikings
Petri Christian OL Dodge Vikings
Promitzer Christof DB Turek Graz Giants
Radovanovic Marko LB Salzburg Bulls
Rems Manuel DB Danube Dragons
Schilcher Christoph LB Swarco Raiders Tirol
Schreiber Michael DB Dodge Vikings
Schwarzenbacher Roland DB Dodge Vikings
Sommer Maximilian RB Turek Graz Giants
Stanzel Daniel TE Dodge Vikings
Stefan Kristoffer LB Carinthian Black Lions
Stojaspal Philip LB Dodge Vikings
Strobl Andreas LB Dodge Vikings
Taheri Alexander DL Dodge Vikings
Tippold Thomas OL Dodge Vikings
Tutsch Peter WR Dodge Vikings
Wechsler Markus OL ASVÖ Gladiators
Winkler Christian WR Swarco Raiders Tirol
Winkler Martin LB Danube Dragons
Wohlfart Bernhard QB Swarco Raiders Tirol



Last Call Budapest
11. April 2006, 1:48 pm
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Die Revanche der Wölfe live erleben

Wolves Cheerleader
Zwei Schäfchen von hinten.
Auch Rücken können entzücken.
Foto: Budapest Wolves
Nach dem spannenden ersten Match der Dodge Vikings T2 gegen die Budapest Wolves (24:21) erwarten die Ungarn ein volles Haus in ihrem Heimstadion am 13. Mai. Im Budapest Wolves American Football Stadium wollen sie vor erwarteten 5000 Zusehern den Wikingern die Hörner stutzen. Aber nicht nur sportlich will man sich revanchieren, auch in Sachen Gameday möchte man eine noch bessere Show als im vergangenen Jahr bieten. „Es wird ein einzigartiges Footballfest sein, bei dem wir natürlich alle Fans der Vikings herzlich begrüßen möchten“, sagt & verspricht deren Manager Attila Àrpa. Football-Austria.com veranstaltet eine Leserreise zum Match. Anmeldeschluß ist der 28. April.


„Wir möchten noch nicht zu viel verraten, aber wir werden eine noch größere Show als im Vorjahr abziehen. Das Heimmatch gegen die Vikings ist unser Saison Highlight, da werden wir alles reinschmeißen was wir haben. Sportlich wie auch im Eventbereich. Wer sich das entgehen läßt, wird etwas versäumen, so viel kann ich versprechen.“, sagt Àrpa zum bevorstehenden Mega Event in der ungarischen Hauptstadt.

Amerikai Got Dog
Zwei fehlen auf ehrliche 20.
Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten. Das Werbe Sujet von Amerikai Hot Dog.
Foto: Amerikai Hot Dog
Die Wolves überraschten bereits 2005 im alten Stadion, damals noch in der Division II, mit einem Gameday der Extraklasse. Ihre Cheerleader, die Bárányok (Schäfchen), überzeugten zwar weniger die heimische Zunft durch synchrone Technik, dafür um so mehr (meist männliche) Laien mit Ausstrahlung, Sexappeal & die von Àrpa entworfenen Skirts, die im Vergleich zu anderen mit relativ wenig Stoff ihr Auslangen beim Schneider fanden. Mann ißt mit dem Auge scheint hier die Devise zu lauten, doch auch der Magen bleibt nicht leer. Die Hot Dogs der Firma Amerikai Hot Dog haben es in sich, das ungarische Bier ist nicht nur preislich, sondern auch geschmacklich top. Empfehlenswert ist auch das frisch geploppte Popcorn. Das Merchandising der Wölfe, meist in den starken Farben Rot und Schwarz gehalten, ist mit eines der Geschmackvollsten und verdeckt garantiert jedes kleine Bäuchlein.

Auch sportlich ging im Vorjahr schon einiges weiter. Zu Hause blieben die Wolves ungeschlagen, der Einzug in die Silverbowl war der Lohn dafür. Auf Grund des starken Zulaufs von neuen Spielern wurden die Wolves II gegründet, wo auch die Junioren mittrainieren. Die sportliche Weiterentwicklung war beim ersten Spiel gegen die Vikings unübersehbar. Die Wolves sind tatsächlich binnen einem Jahr Division I tauglich geworden, präsentierten sich gegen den regierenden Meister auf der Schmelz als ernstzunehmende Herausforderer, worüber man sich auf beiden Seiten freute.

Vikings II Offense Coordinator Shawn Olson sagte nach dem Match: „Wir wußten wenig von den Budapestern, lediglich daß sie körperlich sehr stark sind und einige Skill Player in ihren Reihen haben. Diese Mannschaft hat aber hier bewiesen, daß sie wirklich guten Div I Football spielen kann und das gefällt auch uns, weil das wollen die Leute schließlich ja sehen. Wir freuen uns auf das Retourmatch in Budapest.“

Attila Àrpa am Tag nach dem Match: „Wir sind natürlich enttäuscht, daß die Aufholjagd am Ende nicht für einen Sieg gereicht hat, aber die Niederlage hat auch positive Seiten. Wir haben gesehen, daß wir in der Division I mithalten können, daß wir uns sportlich weiter verbessert haben und wissen nun wo wir ungefähr stehen. Auch hätte es wohl kein besseres Ergebnis gegeben, um unseren Fans in Budapest das Rückspiel als Schlager zu verkaufen, als diese hauchdünne Niederlage. Die Revanche am Heimfeld. Das wird toll. Zudem haben wir noch Joker im Talon. Wie man gesehen hat, spielen wir mit zwei neuen Quarterbacks, doch unser Starting QB war in Wien ebensowenig dabei, wie unser gefährlichster Fullback (Anm.: beide waren verletzt). Ich denke wir können zu Hause noch einen Tick besser spielen. Es wird in jedem Fall eine spannenden Angelegenheit.“

Ein großer Footballtag wirft also seinen Schatten voraus. In ihrem neuem Refugium, dem Budapest Wolves American Football Stadium, werden die Wölfe ein Feuer entfachen, welches sicher niemanden kalt lassen wird.

Die Leser von Football-Austria.com können beim schärfsten Gameday derzeit mit dabei sein. Wir veranstalten eine Leserreise (Bus) nach Budapest. Inkludiert ist um 29 Euro pro Person die Busfahrt von der Schmelz in Wien zum Wolves Stadion und retour (Schmelz), eine kurze Stadtrundfahrt in Budapest, der Eintritt zum Spiel & ein Amerikai Hot Dog. Hier geht es zur Anmeldung. (Anmeldeschluß ist der 28. April – Datum der Überweisung!)

„Unsere Spieler, Coaches & Fans sind ja auch treue Leser von Football-Austria.com und wir finden es toll, daß ihr dieses Mal nicht alleine zu uns kommt. Wir wollen den Fans in Österreich schließlich zeigen was wir sportlich drauf haben, ihnen aber auch eine gute Show, eine prickelnde Atmosphäre und einen tollen Footballnachmittag bieten. Wir freuen uns auf den Football-Austria Bus und werden euch alle Mitreisenden herzlich willkommen heißen.“ so Attila Àrpa abschließend.

Auch abseits vom Spielfeld & des Gamedays arbeiten die Ungarn hochprofessionell. Die Pressekonferenz nach dem Spiel im hauseigenen Pressezentrum direkt im Stadion ist ebenso Standard wie TV Übertragungen im ungarischen Sportsender Sport1 TV. Es wimmelt bei Heimpartien nur so von Berichterstattern, halb Budapest ist zugepflastert mit Plakaten und Boards.

Wichtige Hinweise!
Nehmen Sie einen gültigen Reisepaß mit!
Nehmen sie ungarische Forint mit! Nicht alle Stände im Stadion akzeptieren Euro.
Wir nehmen keine Personen unter 18 Jahre ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten mit!
Anmeldeschluß ist der 28. April 2006 (Datum der Überweisung).
Der Bus verfügt über eine Bar, WC, Klima- und DVD Anlage. Es wird bei der Hin- und Rückfahrt ein Film gezeigt.

>>Mehr zur Leserreise
>>Zur Anmeldung



Ein Wolf hat die Schnauze voll
10. April 2006, 7:11 pm
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G-Freakzzz Mann Christian Vogrinec hat fertig

Tina Vökt
Charming Tina Charmaine Vökt allein im G-Freakzzz Heim. Herr Wolf sagt Adieu.
Foto: Michael Nemeskal
„Ich habe an meinen Wochenenden besseres zu tun“, sagte ein wolfteufelswilder Christian Vogrinec aka „der sich einen Wolf tanzt“ nach der gestrigen heftigen Niederlage seiner Giants gegen die Vikings und meinte damit nicht nur die Betrachtung der sportlichen Leistung des Grazer Teams, sondern sieht sein Engagement bezüglich des Vereins allgemein als sinnlos und auch nicht erwünscht an. Der ehemalige Giants Spieler und Longhorns Mitgründer sparte schon in Vergangenheit nicht mit Kritik am Giants Management und will sich jetzt aus dem Footballgeschehen gänzlich zurückziehen. Eine Betrachtung mit Kommentar von Walter H. Reiterer.


Vogrinec gründete gemeinsam mit Tina Charmaine Vökt die G-Freakzzz. Es sollte ein Fanclub der etwas anderen Art werden, der nicht nur grellbunt & laut, sondern auch innovativ & polarisierend auf die österreichische Footballwelt einwirken sollte. Das hat man – so weit kann man das heute sagen – auch erreicht. Im Guten wie im Bösen. Die Innovationen und Aktionen sind weitgehend bekannt. Der Schnalz-O-Meter, das Schlagwerk, die Kriegsbemalung, die Flash Intros im Web, der Nellie Tackle, die Schlachtgesänge und zuletzt ein NFL taugliches Maskottchen, welches am Sonntag angesichts des Spiels aber zur Salzsäule erstarrte.

Ihr Auftreten in der Gruppe ist nicht überall gerne gesehen, passen Fußballschlachtgesänge & ein launisches Maskottchen z. B. nicht ganz zum Konzept der heiligen Zuckerwartewelt der Vikings. Man ist in Döbling um maximale Familienkompatibilität bemüht, gleichzeitig aber nicht verlegen dem Affen ein wenig Zucker zu geben. Was der Platzsprecher Michael Holub als „lieb“ empfindet, wenn er Freakazoid (das Maskottchen der Freakzzz) zum Tanz auffordert bei Ringelspielmucke, wird auf der anderen Seite als reine Provokation aufgefaßt und man reagiert mit eben solcher. Das finden halt die Freakzzz dann „lieb“, wenn sie „Ohne Schiedsrichter seid ihr nichts“ skandieren. Ernst nehmen sie sich dabei freilich selbst nicht. Frei nach dem Ritter der Kokosnuß: Einigen wir uns auf ein Unentschieden? Nicht jeder muß beim „Wiener Schmäh“ zum „Bist du Wuzzi“ Schreien anfangen und das die Steiermark die Sahelzone des guten Geschmacks ist, ist spätestens seit Peter Rosegger & Motorboat, Motorboat allen bekannt. Darum geht es aber bei all dem gar nicht, denn die Sache mit den Freakzzz führt noch viel tiefer ins Innere der Giants.

Wolf Vogrinec greift selbst in den Schminkkoffer und zum Megaphon, sitzt blaugelb bemalt und Schlachtgesänge rufend höchstpersönlich inmitten der Grazer Gesellen und Gesellinnen. Wer in ihm lediglich einen derben Schreihals vermutet liegt falsch. Vogrinec ist nicht dumm und er weiß (meistens) was er tut. Argumenten gegenüber seine „Öffentlichkeitsarbeit“ zu überdenken zeigte er sich aber stets renitent, wie auch die Oma immer gegen das Fliegen war. So ist das wirklich Schlimme am Nellie Tackle nicht die Sache an sich gewesen, sondern, daß er es zugelassen hat, Leuten eine Plattform zu bieten, welche die Sache nicht nur für völlig in Ordnung hielten, sondern lautstark eine Wiederholung forderten. Türen aufstoßen – weitergehen – wenn dann alle offen sind: Hau ma uns dann später in die Goschn, Hawara!? Warum er sich hier auch mit (pubertierenden) Halbstarken, die alles was „schwul“ aussieht niedermetzeln wollen (weil die Mannschaft selbiges am Feld nicht zu Stande bringt?) umgibt, bleibt ein Rätsel. Eine halbherzige Entschuldigung als Indiz dafür, daß selbst er sich nicht ganz sicher war, wie man Dummheit in dem Konnex zu definieren hat. Das ist weder sein persönlicher Stil, noch Kernziel der Freakzzz. Die Mehrheit dieser Leute sind solchem Unfug schon längst entwachsen. Trotzdem fiel eine klare Distanzierung schwer, will man selber nicht als „weich“ gesehen werden.

Abseits von schrillen Tönen und sozial vernachlässigten plärrenden Rändern, legten die G-Freakzzz praktische Hand an und Herr Wolf gab dem Verein und seinem Management Ezzes. Viel organisatorische Arbeit beim Gameday wurde den Mitgliedern des Fanclubs überlassen, doch sie konnten die ganze geplante Show nicht alleine tragen und sprachen von Abwälzung von Aufgaben des Managements auf die Freakzzz.

Tipps, die sich rasch zur Kritik umformten, waren wohl überlegt und in ihrer Argumentation meistens schlüssig. Hier der Widerspruch. Vogrinec denkt nach und das nicht selten laut, zieht vorab richtige Schlüsse, verzichtet dann aber absichtlich darauf den Gedanken zu Ende zu bringen und läßt dafür lieber etwas „Wildes“ durchschimmern, wie z.B. sein Hinterteil. Für einen Familienvater, 40plus, guter Job, Häuschen am Stadtrand, quasi fast schon Bürgermeister, aber zumindest zweiter Mann im Sparverein, ein ziemlich merkwürdiges Verhalten. Beim ersten Aufbegehren entfernten die Giants, auf Geheiß des damaligen Präsidenten, reflexartig den Link zur G-Freakzzz Seite. Eine deutliche Distanzierung. Im Rahmen der Weihnachtsfeier wurden sie vom selbigen nicht gerade mit freundlichen Worten bedacht – mithelfen durften sie dann aber trotzdem noch. Der Präsident trat später zurück, samt einigen anderen Vorstandsmitgliedern und seither steht das Management regelmäßig im Schußfeld von Vogrinecs Verbalattacken.

Zuletzt forderte man auf Grund der Verletzungsserie und des nicht erschienen Ami Runningbacks eine neuen Rusher für das Team. Bezahlt hätte er (Vogrinec) diesen selbst, hinter dessen großem Mundwerk auch tatsächlich etwas steht. Das Geld gehört nun endgültig (man hatte es vorher schon dem Verein zweckgebunden angeboten) den G-Freakzzz. Ein Fanclub der mehr Jahresbudget aufweisen kann als so mancher Footballverein in Österreich. Kurios! Das Management reagierte darauf nicht. Eine ähnliche Geschichte passierte zuvor schon mit einem Sponsor. Dieser wollte nicht nur Geld in den Verein investieren, sondern auch bei einem Teil der Heimmatches Veranstalter sein. Eigentlich tut/tat er beides auch, aber spult nur mehr ein Pflichtprogramm ab. Die Giants wollten diesen Mann (Name ist der Redaktion bekannt) als Präsidenten haben – der wollte das aber ausdrücklich nicht. Das Geld nahm man aber gerne. Als der Sponsor danach wissen wollte wie viele US Spieler der Verein vorhabe zu verpflichten (6 waren von seiner Seite her erwünscht), ließ man ihm ausrichten, daß ihm der sportliche Bereich nichts angeht und schickte ihm kurz darauf eine Aufforderung die zweite Tranche des zugesprochenen Geldes zu überweisen. Er überwies. Den erwünschten Link zu seiner Firma auf der Giants Webseite bekam er nicht. Aufforderungen von seiner Seite gab es keine mehr, der Mann wandte sich verwundert und entnervt vom Verein ab. So heute das Management auch der Meinung ist, daß sich das alles wieder einrenken wird, so sicher ist Gegenteiliges der Fall. So lange sich dort personell nichts ändert, gibt es keine weiterführenden finanziellen oder sonstigen Zuwendungen mehr. Seinen Verpflichtungen für heuer komme er (der Sponsor) natürlich noch nach. Ins selbe Horn stieß Vogrinec, der den besagten Sponsor gut kennt und wegen dieser Sache ebenfalls auf die Barrikaden stieg und die Führung in Graz schon mehrmals als rücktrittsreif bezeichnete. Er selbst wolle dort aber keine Rolle spielen.

Am Sonntag platzte dem Wolf dann der Kragen und es kam zum Eklat. Als das Team nach dem Match sich bei den Freakzzz bedanken wollte, zeigten Vogrinec und zwei weitere Mitglieder des Fanclubs den Spielern ihre nackten Hintern. Kurz danach kündigte er an nichts mehr damit zu tun haben zu wollen und stellte am nächsten Tag eine Erklärung dazu ins Netz. Es sei ein Offenbarungseid gewesen was man am Feld gesehen hat. Dafür steht er nicht mehr zur Verfügung.

Vogrinec nach der Partie. „Es geht nicht darum, daß man nicht verlieren darf, sondern wie man verliert. Jahrelang reden wir jetzt davon, daß wir die besten Österreicher haben, dann das? Wo waren die denn? Verletzungspech hin oder her, aber die Giants haben keine Offense. Und die hatten sie schon beim Glückstreffer gegen die Raiders nicht. Trainiert wird von einigen Spielern nur mehr nach Lust und Laune. Der Headcoach ist ein Witz! Stefan Schubert und Angelo Barsuglia (Anm.: Giants Management) fallen nur mehr wahlweise durch Unerreichbarkeit und Nichtstun auf. In 24 Stunden klären wir den Fall Molock – Ach ja? Sie verprellen Sponsoren, bohren in der Nase und lachen mich dabei aus, als blaugelb geschminkten Jolly auf der Tribüne. Darauf hab ich keine Lust mehr. Die Idee der G-Freakzzz war, dem Verein damit das I-Tüpfelchen zu einem gelungenen Neuanfang zu geben. Das Sahnehäubchen für ein tolles Team und einen aufgemotzten Gameday. Jetzt sind wir Hilfsarbeiter von Leuten die selbst nichts tun und uns dafür auch noch auslachen!? Nicht mal den Fanstand haben sie beim Gameday in Graz fertig gebracht, auch das Stadionheft gab es nicht, von Verpflegung gar nicht zu reden – es ist einfach nur erbärmlich! Wir müssen 200 Kilometer nach Wien fahren um uns bei den Vikings anzusehen wie ein guter Gameday auszusehen hat. Selber machen wir keinen. Dabei wäre das Geld dafür da gewesen, nur es tut keiner was. Nachdem die Herren nicht gehen, gehe ich. Sie werden sich freuen, aber ich will mich in meiner Freizeit nicht mehr über so etwas ärgern. Die Leute sind wie kleine Kinder die keine Ahnung haben was sie da tun. Dem Team wünsche ich alles Gute und das sie sich davon bald selbst befreien.“

Giants GM Stefan Schubert, mit den heftigen Worten Vogrinecs konfrontiert, wollte die Sache inhaltlich nicht kommentieren, Aktionen wie beim Vikings Match (nackter Hintern) stünden für sich selbst und bedürfen keiner weiteren Worte. Er merkte aber an, daß es in Gesprächen mit Vogrinec nie zu einer Diskussion kam, er stets allen Argumenten und Erklärungsversuchen seitens des Managements, warum manche Dinge so passieren wie sie passieren, verschlossen war. Man hatte oftmals das Gefühl, daß er gar nicht zuhören wolle, an einer anderen Meinung als der seinen nicht interessiert gewesen sei. Sein Rückzug aus dem Footballgeschehen sei bereits bekannt durch die Verlautbarung auf der Webseite, die G-Freakzzz werde es aber wohl weiter geben.

Eine Schuldzuweisung ist müßig, schwierig und auch relativ unnütz. Die Graz Giants wurden gestern von einer aus 8 Österreichern bestehenden Vikings Mannschaft böse vorgeführt. Das Import Märchen (sind nur so gut, wegen den Legionären) ist fertig erzählt und der Unwahrheit überführt. Der Score schmeichelt dem Spielverlauf gar noch, die Wikinger standen in der Defense dem Ende zugehend nicht nur mit Backups, sondern zum Teil mit dem Nachwuchs am Feld. 11 Österreicher, zum Teil Junioren Spieler, ließen ein First Down und keinen Score zu. Axel Schwarz (nur mehr dem Akzent nach ein Deutscher) lief der Giants Defense auf und davon und auch zum Touchdown. Giants QB Sheldon Cross mußte sich nur mehr fragen, ob einer, zwei oder gleich alle Defense Spieler nach dem Snap auf ihm liegen. Michael Werosta, Roman Floredo, Florian Grünsteidl, Paul Eckardt – alle holten sich ein Stück Grazer Fleisch. Alle sind sie Österreicher. Der Unmut von Vogrinec ist insofern nachvollziehbar. Die Vikings sind mit weniger Imports den Giants noch weit gefährlicher geworden als mit weniger. Das bedeutet, daß die Grazer wohl sportlich einen Rückwärtsschritt getan haben. Ihr Headcoach Phil Maas ist in der Tat fraglich, eine Ablöse aber unwahrscheinlich. Maas hatte keinen Gameplan, kein Konzept, keine probate Agenda parat. Ihr Gameday in Eggenberg ist nach wie vor mühsam. Hier ist dem Kritiker ebenfalls Vogrinec recht zu geben. Wo er nicht recht hat ist in der Art und Weise wie er seinen Unmut zu äußern pflegt. Ein Grazer Gespräch stünde an. Ein echtes, wenn das noch möglich ist. Zwischen dem Giants Board, dem Mann der mit Tina Vökt gemeinsam den, auch nach Abzug aller Untaten, aufregendsten Fanclub Österreich ins Leben gerufen hat und einem Mäzen der nichts anderes will als nicht weiter ignoriert und als störend empfunden zu werden. Für heuer ist der Zug aber bereits abgefahren. Die Giants stellen bis auf Weiteres keine sportliche Gefahr für die Vikings dar. So der Status Quo. Unbestritten ist aber, daß sich das ändern läßt. Auch die heute großen Wikinger standen vor Jahren einem schier unbezwingbaren Gegner gegenüber. Den Graz Giants. Kaum zu glauben.



Zurück aus den Bergen
10. April 2006, 1:38 pm
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Traun Steelsharks 27 @ Swarco Raiders II 0

Steelsharks
Die Steelsharks bescherten den Raiders II die zweite Heimniederlage
Foto: Steelsharks
Zum ersten Mal seit ihrem Bestehen durften die stählernen Haie frische Tiroler Bergluft schnuppern – und die tat ihnen merklich gut: Die Steelsharks behielten gegen die Swarco Raiders II (Innsbruck) mit einem 27:0 Triumph die Oberhand. Dabei roch es noch vor der Abfahrt ganz und gar nicht nach einem so klaren Sieg, mussten die Steelsharks doch einige Schlüsselspieler verletzungs- bzw. krankheitsbedingt vorgeben: RB Daniel Fuchs (Wadenbeinbruch), LB Gabriel Toth verletzte sich beim Training am Knie und DE Greenhorn Scott lag mit Grippe im Bett. Und es sollte noch schlimmer kommen…


Noch keine zwei Minuten am Spielfeld, schickten die Referees LB Christoph Klepsa nach einer wohl etwas fragwürdigen Entscheidung vorzeitig unter die Dusche. Die Begründung lautete auf Tätlichkeit gegen einen Raiders Spieler, die dann allerdings weder von den Steelsharks noch von Seiten der Referees wirklich nachvollzogen werden konnte. Im Laufe des Spieles verlor die arg gebeutelte Defense dann auch noch DB Prammer Martin und DE Ransmayr Bernhard, beide sollten aber kommenden Samstag gegen die Wolves aus Budapest wieder mit von der Partie sein!

Die Raiders begannen mit starkem Laufspiel, die ihre flinken RBs immer wieder über aussen einsetzten und die Steelsharks tief in der eigenen Hälfte festnagelten. Ein Fumble und ein Turnover on downs an der Sharks 2-yd-line beendeten aber die Angriffserien und die Raiders konnten aus ihrer verheissungsvollen Feldposition kein Kapital schlagen.

Die Offense der Steelsharks stockte zu Beginn auch noch ein wenig, konnte man doch das Laufspiel ganz und gar nicht etablieren. Dann war aber Schluß mit lustig: Von der eigenen 2-yard-line legten die Steelsharks einen fulminanten 85-yard drive hin, den WR Klaus Heiligenbrunner mit einem seiner zahlreichen Catches zur 7:0 Führung abschloss (PAT durch K Markus Standfest good). Das Eis war gebrochen!

Die Defense fand durch eiserne Disziplin und viel Herz zu ihrem Spiel zurück, FS Peter Hammer (MVP) räumte einen Tackle nach dem anderen ab und es gab wohl keinen Grashalm auf dem Spielfeld, den Hammer durch seine enorme Laufarbeit und Schnelligkeit nicht betreten hatte. Eine Interception und ein forced fumble waren dann nur noch der krönende Abschluss für einen stark aufspielenden Hammer!

Nachdem das Laufspiel der Steelsharks in der ersten Hälfte noch immer nicht so richtig in die Gänge kommen wollte, zerlegte man die Raiders-Defense mit dem Paß – allen voran WR Klaus Heiligenbrunner, der durch seinen enormen Antritt und Fangsicherheit Freude in das Gesicht seines QBs zauberte und die Raiders Cornerbacks an den Rand der Verzweiflung brachte. Heiligenbrunner krönte seine Leistung mit 2 Touchdowns.

Nach der Hälfte ging es in dieser Tonart weiter: 45 yard catch durch Heiligenbrunner und ein QB-Sneak in die Endzone beendeten die Comeback-Träume der Raiders – 20:0!
Durch eine weiterhin kompromisslose Spielweise der Steelsharks-D, konnte der Angriff auf seine ursprünglichen Tugenden zurückgreifen (= Laufspiel) und man kontrollierte bis tief in das vierte Quarter geschickt die Uhr. RB Kerem Haimberger scorte zum Endstand von 27:0!

C Daniel Brandmayr nach dem Spiel:„Wir haben uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen! Die ersten Serien waren geprägt von Eigenfehlern, aber wir haben uns dadurch nicht irritieren lassen, sondern weiter an unsere Philosophie geglaubt. Die Defense hat der Offense den nötigen Support gegeben und umgekehrt – man hat heute ein Team auf dem Feld gesehen! Es steckt Herz im Team und man wird noch viel Herz in den kommenden Spielen zu sehen bekommen…“

Hoffentlich schon am kommenden Samstag, wenn die Magyaren aus Budapest in Traun einmarschieren, die ihr Debüt gegen die hochfavorisierten Vikings mit einer denkbar knappen 24:21 Niederlage gaben.

„Keine leichte Aufgabe für uns und alles andere als eine Zuckerschlecken, zudem die Wolves physisch sehr stark sind und auf einen grossen Kader zurückgreifen können! Aber es stehen immer nur elf Mann pro Team am Feld und wir wissen um unsere Stärken…“, so Coach Jens Pfennig vor dem Aufeinandertreffen. Eine spannende Partie wird erwartet…

Scorer:
WR Klaus Heiligenbrunner (2 TDs)
RB Kerem Haimberger (1 TD)
QB Christian Baier (1 TD)
K/P Markus Standfest (3 PATs)

Coming up…
Budapest Wolves @ Traun Steelsharks
Samstag, 15. April, Kickoff: 15:00 Uhr
Trauner Stadion

Text: Christian Baier
Aussender: Steelsharks



Des Teufels zwei Gesichter
10. April 2006, 9:45 am
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Gute 2. Hälfte reicht gegen (lauf-)starke Skorpione nicht

Anzevino Brashears
What’s on, Ron?
Ron Anzevino
und sein angeschlagener QB Gary Brashears.
Foto: Martin Pfanner
In der ersten Hälfte pfui, in der zweiten dann doch hui, so oder so ähnlich könnte das Resümee der Partie lauten, die sich am Sonntag im Hohenemser Herrenriedstadion den heimischen Fans (laut Veranstalter rund 1000) bot. In einer, vor allem in den letzten beiden Spielvierteln, guten Partie blieb der tapfere Kampf der Hausherren mit einer 12:21 Niederlage gegen die Stuttgart Scorpions jedoch unbelohnt. Martin Pfanner für Football-Austria.com aus Hohenems.


Vor dem Spiel
Teufel gegen Skorpione. Österreich gegen Deutschland. Unter diesen Vorzeichen kam es zum ersten Kräftemessen einer deutschen Spitzenmannschaft (5. in der GFL) mit einer österreichischen Mannschaft auf europäischer Ebene. Blue Devils Head Coach Ron Anzevino zollte dem Gegner vor dem Spiel deshalb auch brav Respekt, versprach aber ein offenes Spiel, da man unter der Woche ja hart gearbeitet hatte und einen Gameplan erstellt hatte, der den Stuttgartern Probleme bereiten sollte. Das Ziel musste also lauten den enorm starken Stuttgarter Laufangriff unter Kontrolle zu bekommen und im Angriff die Big Plays machen, die man bei den Blue Devils vorige Woche gegen die Vikings schmerzlich vermisst hatte.
Eben jene versprach Jeff Carpenter, Strong Safety und Leader der gegnerischen Defense, im Gespräch mit Football-Austria.com nicht zulassen zu wollen. Die Reviere waren somit (zumindest verbal) abgesteckt und die trotz des miserablen Wetters angereisten Fans stellten sich, angeheizt von der wie immer ausgezeichnet aufspielenden Gugga-Band der Teufel, schon einmal den widrigen äußeren Bedingungen und in weiterer Folge auf das Spiel ein.

Das Spiel
– 13, -2, -5. Was wie eine alternative Lottoziehung anmutet, war in Wirklichkeit der erzielte Raumgewinn bei den ersten 3 Offensiv-Spielzügen der Hausherren. Sack, Lauf für Raumverlust, Sack anders ausgedrückt. Im Nu sah man sich einer 4 & 30 Situation gegenüber und gab den Ball an die deutschen Gäste ab. So holprig wie die Blue Devils in die Partie gestartet waren, so reibungslos funktionierte die Angriffsmaschinerie der deutschen EFAF-Cup Teilnehmer. Man arbeitete sich von der eigenen 44 Yard Linie aus mit kurzen Schritten Richtung Devils Endzone, ganz nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“. Nach 8 Läufen, die die Scorpions an die 19 Yard Linie der Emser geführt hatten, war es für QB Patrick Fajfr ein leichtes den Play Action Fake durchzuziehen und den Ball in den Händen des ungedeckten Frank Hofmann zu platzieren. Die Devils schauten dumm aus der Wäsche, die Scorpions lachten sich ins Fäustchen, denn so einfach kann Football sein. Ein Drive, 8 Läufe, ein Pass, 7 Punkte, was in ungefähr dem entsprach was man sich von den Stuttgartern erwarten konnte.

Nach dem anschließenden Kick-off brachte Devil Joe Okrah die Vorarlberger mit einem 45 Yard Kickoff Return in eine gute Ausgangsposition, um eine schnelle Antwort auf den raschen 0:7 Rückstand geben zu können. Neues Spiel, neues Glück aber altes Bild. Hinter einer wiederum schwachen Teufel Offensive Line lief RB Richmond Appiah zuerst für 1 dann für 2 Yards ehe es Kollege Eric Moore beim dritten Versuch mit null Yards Raumgewinn auch nicht viel besser anstellte. Eine False Start Strafe gegen die Devils und ein weit über Christian Steffanis Haupt hinweg segelndes Ei beim vierten Versuch zauberten aus einer viel versprechenden Ausgangssituation eine neue Angriffsserie für die Stuttgarter.

Das Stuttgarter Running Back Triumvirat bestehend aus Patrick Geiger, Christopher Jackson und Tony Avella zermürbte dann wiederum die Devils Defense bis die Stuttgarter versuchten, die Hohenemser aufs Neue mittels Play Action Passes die Defensivreihe zu übertölpeln. Doch DB Lionell Pieh hatte toll aufgepasst und verhinderte (vorerst) einen größeren Rückstand.

Devils Verteidiger Marc Falger sorgte vor dem Seitenwechsel mit seinem Tackle für 5 Yards Raumverlust für das nächste defensive Highlight der Vorarlberger, als dann mit dem ersten Spielzug des zweiten Quarters die Ernüchterung in Form von weiteren 7 Punkten für die Stuttgarter folgte. QB Fajfr hatte einen Pass in die Hohenemser Double Coverage, die Allrounder Christopher Jackson nicht vom TD Catch abhalten konnte, hineingeworfen.

0:14 und man wurde unweigerlich an die Vorwoche gegen die Vikings erinnert. Da wurde die Defensive der Teufel ebenfalls von einem guten Laufspiel (in diesem Fall von einem guten Läufer in Form von Clinton Graham) malträtiert, gepaart mit der Ineffizienz der eigenen Offense ergab das ein relativ deutliche und ziemlich schmerzhafte Niederlage. Nun lag es abermals an der Offensive den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Doch wenn die zu überwindenden Distanzen bei einem Drive 2&20, 3&24 sowie 4&19 lauten, verblassen diese Hoffnungen jedoch relativ schnell. Eine sehr aufmerksame Stuttgarter Defensive, angeführt von einem starken Jeff Carpenter, erstickte jede Angriffsbemühung von QB Gary Brashears und Co. im Keim.

Im anschließenden Drive der Stuttgarter gab es beim zweiten Versuch und 9 ein besonderes Kuriosum. Snap, Handoff zu RB Christopher Jackson, der schnurstracks auf die Seitenlinie zulief und den dort postierten ORF-Kameramann samt Kamera in den Boden rammte. Dieser bewies jedoch Nehmerqualitäten und war nach wenigen Momenten, trotz überdurchschnittlich harten Hits, wieder auf den Beinen. Vielleicht setzt man ab jetzt auch in Vorarlberg das um, was der ORF bereits in der Vorwoche in Wien vorbildlichst praktizierte, nämlich Kameramänner, die an kein stationäres Stativ gebunden sind, sondern sich frei bewegen und im Notfall auch 100 Kilogramm schweren Muskelprotzen ausweichen können. Der Drive endete schließlich, als ein Fumble von Scorpions RB Geiger beim 4. Versuch von Lionell Pieh erobert wurde.
An der Harmlosigkeit des Devils Angriffs und der Lauffreude der Gäste änderte sich bis zur Halbzeit wenig, am Spielstand gar nichts. So gingen die Devils, mit einem 0:14 Rückstand noch gang gut bedient, in die Kabinen.

Drittes Viertel
Zweite Halbzeit, die Stuttgarter Skorpione bekamen den Ball und das Spiel (bezogen auf die Stuttgarter Lauffreude) ging wieder von vorne Los. Man lief munter weiter, doch eine Holding Strafe gegen die Deutschen verhinderte neue 4 Versuche, der Punt somit die logische Konsequenz. Währenddessen schloss der Emser Jojoangriff nahtlos an die Performance der ersten Hälfte an. Auf ein Yard Raumgewinn folgten vier Yards Raumverlust nur um sich dann wieder vier Yards nach vorne zu arbeiten. Für die letzten vier Yards des Drives sorgte der mit Vorschusslorbeeren überhäufte Devils QB Gary Brashears, mit einem improvisierten Lauf, höchstpersönlich. Nur dumm, dass er sich dabei im Getümmel offensichtlich weh tat und den Rest der Serie aussetzen musste. Das grausame Stückwerk der Teufel wurde Gottlob durch einen Punt von Alleskönner und Back-Up QB Lionell Pieh beendet.

Die Stuttgarter nahmen den Ball dankend an und ließen sich dieses mal nicht allzu lange bitten. Von der 36 der Devils ging es mit vier Geiger und einem Avella Lauf Richtung Blue Devils Endzone ehe Patrick Fajfr mittels QB Sneak den dritten TD der Partie besorgte. Nach dem ebensovielten, verwerteten Extrapunkt stands 0:21 und das Spiel war gelaufen.
Konnte man zu diesem Zeitpunkt auch meinen.

Doch so sang- und klanglos wollte man sich in Hohenems dann doch nicht geschlagen geben und den trotz des miserablen Wetters gekommenen Fans doch noch ein versöhnliches Ergebnis bieten. Bühne Frei für die Brashears – Steffani – Show. Nach einem 32 Yard Kickoff Return von Richmond Appiah gab es dann bei 3&9 das erste spielerische Offensiv Highlight der Gastgeber zu sehen. Der mittlerweile wieder aus Spielfeld zurückgekehrte Brashears warf über 57 Yards auf Steffani und nach vergebenem Extrapunkt sah die Anzeigetafel mit 6:21 doch etwas freundlicher aus. Zum ersten Mal kam dann auch im Stadion so etwas wie Stimmung unter den Fans der Blue Devils auf.

Irritierend für den Zuschauer begann dann der Drive der Scorpions, war man es bislang doch gewohnt worden vor dem ersten Pass des Drives mindestens 5 Laufspielzüge gesehen zu haben. Diesmal war dies schon beim zweiten Spielzug der Fall, mit 9 Yards Raumgewinn auch gar nicht schlecht, aber mit einer Pass Interference Strafe gegen die Offense im Schlepptau dann doch schon wieder schwerer zu verdauen. Doch da Übermut nur selten gut tun soll und die Scorpions auch beim vierten Spielzug des Drives den Drang zu passen verspürten, fing Teufel Eric Moore den schlecht platzierten Ball ab und trug ihn 17 Yards zurück.

Brashears warf im Anschluss incomplete, sorgte bei 2&15 aber mit einem sehenswerten 17-Yard Lauf eigenhändig für ein neues 1st Down. Nachdem sich in der zweiten Hälfte auch die O-Line der Teufel gefangen hatte und nicht mehr so frappierend einem Emmentaler glich, traute sich Brashears nun auch mehr zu und warf ein weiteres Mal lang auf Steffani, der den Ball prompt wieder festhielt und zum zweiten Mal innert weniger Minuten der Empfänger eines langen TD-Passes war, diesmal für 56 Yards. Das Publikum war jetzt voll dabei und man hatte das Gefühl „da geht ja noch was“ oder auf gut vorarlbergerisch „do goht jo no was“. Auch ein hörbar emotionaler Stadionsprecher (Christoph Piringer) konnte nun seine Affektion nicht mehr verbergen und brüllte laut frohlockend diverse Jubelarien ins Mikro.
Das Viertel endete allerdings mit einem faden Beigeschmack, konnte die anstehende 2-Point-Conversion nicht verwertet werden.

Viertes Viertel
Im letzten Spielabschnitt wich man dann wieder vom Offensivfeuerwerk, das im dritten Viertel abgebrannt worden war, ab und beschränkte sich wieder auf Rasenschach, das man bereits in den ersten beiden Vierteln beobachten konnte. Für die Scorpions hieß dies den Ball lange zu halten und durch viel Laufspiel zu bewegen, für die Devils bedeutete dies den Ballbesitz durch kaum funktionierendes Laufspiel und überhastete Pässe schnell wieder abzugeben. So wurde auch aus der im dritten Viertel initiierten Aufholjagd nichts mehr, da die Devils einfach zu harmlos agierten und von der ausgezeichneten Scorpions Defense gut in Schach gehalten wurden. Der überragende Jeff Carpenter sorgte dann auch mit einer Interception für den Schlusspunkt der Partie.

Fazit:
Die Blue Devils sind 0-2 in die Saison gestartet und man ist immer noch nicht viel schlauer. Fakt ist, dass es sich bei Stuttgart um eine gute Mannschaft handelte, die mit dem Lauf auch das Spiel dominierte. 50 (!!!) Laufversuche standen dann am Ende lediglich 7 Passversuchen gegenüber, aber spätestens jetzt sollten die Devils wissen, dass steter Tropfen doch irgendwann den Stein höhlt. Die Devils kamen in der zweiten Hälfte im Vergleich zur ersten Hälfte völlig verändert aus der Kabine und fanden über zwei sehenswerte Offensivspielzüge ins Spiel zurück, ehe die Stuttgarter Defensive wieder ihr Anfangsform fand und bei den Teufeln sich mit dem Fehlerteufel ein guter Bekannter des namensgebenden blauen Teufels einschlich. Dennoch kann man sehen, dass die Mannschaft Potential hat und man möglicherweise nur noch 1-2 gut O-Liner von einem Team wie Stuttgart entfernt ist.
Coach Anzevino prophezeite bereits nach dem Spiel, dass man in den nächsten Wochen und Monaten wesentlich mehr von der Mannschaft sehen wird, die im dritten Viertel fast das Spiel drehte. Und mit 2 Wochen Pause vor dem nächsten Bewerbsspiel (gegen die Carinthian Black Lions) könnte er seinen Worten bald auch Taten folgen lassen.

Cineplexx Blue Devils vs Stuttgart Scorpions 12:21 (0:7/0:7/12:7/0:0)
09.04.2006, Kick Off 15:00h, Herrenried Stadion, Hohenems
Referees: Passalacqua / Pierattelli / König M. / Doboczky / Kuntschik / Sivocci / Ulicny
Teamnews Devils: Aufholjagd blieb unbelohnt

Football-Austria.com Spielbewertung
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Chicken Steak Burger Test:
Burger Test:

Football-Austria.com MVPs:
Christian Steffani (Blue Devils) 3rec-118yds-2tds
Jeff Carpenter (Stuttgart Scorpions) 8 Tackles, 2 Tackles for Loss, 1 Interception
Honorable mention: ORF Kameramann



Dekonstruktion in Döbling
9. April 2006, 8:34 pm
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Vikings zerlegen vor über 4000 Zusehern die Giants mit 40:0

Luke Atwood
Gimme Zero, boy!
Chris Calaycays Vikings Defense spielte erneut zu Null.
Foto: Michael Nemeskal
Wie allgemein bekannt sein dürfte, gehören zum Zerlegen immer mindestens zwei: Der Zerleger und der Zerlegte. Es darf gesagt werden, dass diese Rollen beim heutigen AFL-Schlagerspiel mehr als eindeutig verteilt waren, mehr noch – der Zerlegte machte dem Zerleger das Zerlegen zusätzlich sehr einfach, indem er eifrig mithalf sich selbst zu zerlegen. Aber bevor wir hier noch einen Drehwurm bekommen folgen Sie uns zum erschütternden Tatsachenbericht von der Hohen Warte in Wien.


Zur Fotogalerie
Game Video (~5 min)
Interview Video (7~min)
mit Giants GM Stefan Schubert, Vikings WR Luke Atwood, AFBÖ Präsident Michael Eschlböck und Freakazoid.
Teamnews Vikings: Wikinger schrumpfen Giganten zu Zwergen!
Teamnews Giants: Irgendwann ist dann einfach die Luft draußen.

Beide Mannschaften gingen ungeschlagen in die Partie wobei die Grazer letzte Woche nur knapp und mühsam über die Raiders aus Tirol gewinnen konnten und die Vikings mit einem beindruckenden Score von 56:7 aus zwei Spielen locker auflaufen konnten. Trotz dieser tollen Bilanz wurden die Wiener – auch bei der eigenen Anhängerschaft – seit Saisonbeginn immer wieder ein wenig schräg beäugt: Kein Charley Enos mehr, kein Lance Gustafson mehr, kein Hammermüller mehr, kein Jason Galanos mehr und dann auch noch ein gewisser Toby Henry, ein Quarterback aus der zweiten deutschen Spielklasse – ob das gut gehen würde? Nun, die Antwort kann bereits vorsichtig formuliert werden: JA, mit dem Nachsatz: Zumindest in Österreich. Die Stärken der 2006er Dodge Vikings haben sich bereits schnell herumgesprochen: Eine bärenstarke Defense und ein erstklassiges Laufspiel mit Clinton Graham und einer formitablen O-Line. Die frühere Dominanz des Passspieles ist ein wenig abhanden gekommen und gab in den ersten beiden Spielen gar ein wenig Anlass zur Skepsis. Vor genau einem Jahr war es noch die Verteidigung, und da vor allem die Secondary, die als potenzielle Schwachstelle der Wiener galt. Diese Achillesferse konnte noch im Laufe der letzten Saison erfolgreich verarztet werden und angesichts der Tatsache, dass die Vikings gerade das zweite Spiel in Folge „zunull“ gewonnen haben erübrigt sich hier jeder Zweifel im Ansatz.

Die Grazer gingen als anerkannter Aussenseiter in das Spiel und das hatte nichts mit Understatement, sondern durchaus mit Realitätssinn zu tun. Vor allem aus dem Laufspiel kommt der Krampf nicht raus, hinter dem verletzten Harald Egger klafft eine Lücke, die bis dato nicht zu stopfen war (von Sheldon Cross, dem Quarterback der Giants wird weiter unten noch zu berichten sein). Das Zauberwort in Sachen American Football heisst auch in Graz „Defense“ und die wurde mit Imports ganz ordentlich herausgeputzt. Zu erwarten war vom Spitzenspiel der AFL also eigentlich ein Kurs in Selbstverteidigung. Es kam aber für die Grazer schlussendlich alles noch viel schlimmer als befürchtet, und das, obwohl es im ersten Viertel noch einigermaßen verträglich aussah.

Luke Atwood
3 Touchdowns und eine Name. Luke Atwood war nicht zu halten.
Foto: Michael Nemeskal
Die Offense-Formationen beider Mannschaften begannen das Spiel, na ja – nennen wir es einfach „etwas holprig“. Die Grazer mussten im ersten Drive punten und Vikings-QB Toby Henry wurde im ersten Angriff gleich von Christoph Schreiner intercepted. Zweiter Drive – Giants: Punt, Vikings: Fumble von Toby Henry. Turnover. Im anschliessenden Drive kamen die Giants durch eine Pass-Interference-Strafe an Mario Floredo zu ihrem ersten First Down (von insgesamt nur neun), mussten aber dann doch wieder den Punter den Drive beenden lassen.

Die Wikinger begannen sich langsam zu sammeln. Toby Henry hörte vorübergehend auf, seine Drives mit Turnovers zu beenden und warf vollständige Pässe auf Luke Atwood, lief etliche Yards ganz ordentlich selbst und ließ die letzen 15 Yards bis zur Endzone inklusive Touchdown von Clinton Graham erlaufen. Peter Kramberger tat seine Arbeit nach dem TD und es stand 7:0.

Es stellte sich schnell heraus, dass der Quarterback der Grazer einen rabenschwarzen Tag erwischt haben musste: Man stelle sich vor, Sheldon Cross kam bei 21 Passversuchen auf ganze 2 vollständige Pässe, einer auf Christian Kranz und einer auf Armando Ponce de Leon, und erzielte damit ganze 15 Yards Raumgewinn. Ursachen dafür gab es wohl einige: Erstens Sheldon Cross, zweitens die aggressive Vikings-Defense, drittens eine teilseise etwas suspekte O-Line und viertens patzende Giants-Receiver. Die genannten 15 Passingyards waren wohl gemerkt Brutto-Yards. Netto kamen die Grazer auf 0 Yards Raumgewinn durch das Passspiel und insgesamt nur auf ganze 55 „Total Net Yards“!
Die 55 Laufyards teilten sich Michael Rotheneder (34), Darvin Lewis (13) und Steve Carter (11). Damit die Rechnung auf 55 Yards stimmt sei noch erwähnt, dass Sheldon Cross (-1) und Simon Krösselhuber (-2) ebenfalls am Laufspiel der Grazer beteiligt waren. Mitten im letzten Viertel stand die Offense der Grazer bei einem Zwischenstand von Minus 3 Yards!

Die Ergebnisse der Vikings-Offense sind rein statistisch betrachtet gut, aber auch sicher kein absoluter Highflyer: 379 Total Yards, 164 durch Lauf und 215 durch Pass. Toby Henry brachte drei TD-Pässe auf Luke Atwood an, der mit seinen 177 receiving Yards auch zum MVP gewählt wurde, wurde aber auch zweimal intercepted und kam in Summe auch nur auf 207 geworfene Yards obwohl die completion rate mit 65 % (21 von 30) durchaus in Ordnung war. Dass Herr Henry aber auch den tiefen Pass zu beherrschen scheint konnte er eindrucksvoll bei den TD-Pässen Nummer 2 und drei auf Luke Atwood beweisen. Abgesehen von Atwood stach aber kein Spieler aus der Mannschaft so richtig heraus, obwohl es mit Clinton Graham (1 TD, 60 Yards), Axel Schwarz (1 TD, 59 Yards) oder auch Toby Henry viele brav spielende Wikinger gab. „Na ja, was soll´s“, mag sich jetzt der geneigte Leser hier denken, „für die Giants hat´s allemal gereicht“. Dem geneigten Leser ist hier recht zu geben und es ist hinzuzufügen, dass es auch für die Raiders und für die Blue Devils gereicht hat. Der Score der Vikings beträgt nach drei Spielen 96 zu 7 – ein spektakuläres Ergebnis mit unspektakulären Methoden. Aber Halt – die spektakulärste Unit der Wiener ist natürlich heuer die Verteidigung, was man auch gegen die Giants wieder eindrucksvoll erleben konnte. Michael Werosta verzeichnetet seinen Karriere-Sack Nr. 60 und auch sonst ließen die Herren um die Floredo-Brüder, Mike Latek und Co keinen Zweifel über ihre Stärke aufkommen.

Auch die Giants-Verteidigung war im ersten Viertel nicht so schlecht, wie es das Endergebnis vermuten lassen würde. Das Laufspiel der Wiener konnte zu Beginn durchaus immer wieder erfolgreich unterbunden werden und einige Turnovers brachten den Ball auch zurück in die eigene Mannschaft. Da aber die Offense der Giants nichts zustande brachte und mit Fortdauer des Spieles förmlich zerbröselte, stand zwangsläufig die Defense häufiger auf dem Feld und wurde natürlich müder und müder. Am Ende des Spieles lagen die Giants vollkommen danieder: Die Offense war nicht mehr vorhanden und die Defense ausgelaugt, angeschlagen und konfus. Auch die Punting Unit patzte mehrmals, einige Snaps kamen viel zu hoch und einer kullerte sogar nach hinten in die Endzone was als Safety gewertet wurde und den Score der Vikings weiter voran trieb.
Die Dekonstruktion in Döbling war somit vollzogen.

Was bleibt vom Tage? Die Giants brauchen ein Laufspiel und schnellstens Martin Grassegger zurück. Das selbsternannte Ziel der Steirer, im EFAF-Cup ins Halbfinale und in der AFL in die Austro Bowl zukommen scheint momentan recht illusorisch zu sein. Für die Grazer stehen als nächstes die EFAF-Spiele gegen die Prag Lions und gegen Berlin Adler an und Coach Phil Maas wird bis dahin (wieder einmal) viel zu tun haben.

Die Vikings sind ein Phänomen: Geänderte Spielstrategie mit Schwerpunkt auf Verteidigung und Lauf, im Vergleich zu den letzten Jahren unspektakuläre Spielweise mit dem spektakulärem Zwischenstand von drei Siegen und einem Score von 96-7! Die Zweifler der letzten Wochen dürften wohl langsam den schiefen Blick wieder gerade richten und die ersten „Toby-Henry“-Sprechchöre sind auf der Hohen Warte auch schon zu hören. Wo mag das wohl noch hinführen? Wir nehmen fast an, dass diese Frage nicht in der AFL sondern in der EFL beantwortet werden wird. Wir freuen uns jetzt schon auf die Hamburg Blue Devils!

Scores:
Q1
03:00 – C. Graham, 15y run (Kramberger kick) 7-0
Q2
04:27 – L. Atwood, 17 yd pass T. Henry (Kramberger kick) 14-0
00:24 – P. Kramberger 27 yd fieldgoal 17-0
Q3
07:20 – Team Vikings Safety 19-0
05:51 – L. Atwood, 35 yd pass T. Henry (Kramberger kick) 26-0
Q4
12:00 – L. Atwood, 39 yd pass T. Henry (Kramberger kick) 33-0
05:55 – A. Schwarz 10 yd run (Kramberger kick) 40-0


Dodge Vikings vs. Turek Graz Giants 40:00 (07:00/10:00/09:00/14:00)
09.04.2006, Kickoff: 15.00h, Hohe Warte, Wien, 18 C, 4.100 Zuschauer
Referees: König T. / Dungler / Savicevic / Zwicker / Hofbauer / Bremser K.
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Football-Austria.com Spielbewertung (max. 10 Balls)
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Bagels und Bier -Test:

MVP: Luke Atwood (Dodge Vikings, 3 TD, 177 Yds)



Ergebnisdienst
9. April 2006, 1:47 pm
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AFL: Dodge Vikings vs Turek Graz Giants
09.04.2006, Kick Off 15:00h, Wien, Hohe Warte
Zuschauer: 4100 (Angabe des Veranstalters)
Referees: König T. / Dungler / Savicevic / Zwicker / Hofbauer / Bremser K.
1. Qu.:
7:0 TD Vikings #1(Clinton Graham); PAT good;
2. Qu.:
14:0 TD Vikings #18 (Luke Atwood); PAT good;
17:0 Fieldgoal #2 (Peter Kramberger)
3. Qu.:
19:0 Safety Vikings
26:0 TD Vikings #18 (Luke Atwood); PAT good;
4.Qu.:

33:0 TD Vikings #18 (Luke Atwood); PAT good;
40:0 TD Vikings #20 (Axel Schwarz);PAT good;
Endstand: 40:0

EFAF Cup: Cineplexx Blue Devils vs Stuttgart Scorpions
09.04.2006, Kick Off 15:00h, Herrenried Stadion, Hohenems
Referees: Passalacqua / Pierattelli / König M. / Doboczky / Kuntschik / Sivocci / Ulicny
Endstand: 12:21 (0:14)

Div I: Swarco Raiders Tirol II vs ASKÖ Steelsharks Traun
09.04.2006, Kick Off 15:00h, Wiesengasse C, Innsbruck
Referees: Albrecht / Obdrzalek / Balac / Stajerits / Eberhard
Zuschauer: 300 (Angabe des Veranstalters)
Endstand: 0:27 (0:0/0:14/0:0/0:13)