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Raiders peilen dritten Austrian-Bowl-Titel bei „Auswärtsspiel“ im Tivoli an

Die Austrian Football League steht vor ihrem großen Saisonfinale. Am Freitag, den 9. Juli (Beginn 19 Uhr) treffen die SWARCO Raiders im Austrian Bowl XXVI auf die Danube Dragons. Im Endspiel um die Österreichische Staatsmeisterschaft, welches erstmals im Innsbrucker Tivoli Stadion ausgetragen wird, sind die Tiroler Gast im eigenen „Wohnzimmer“. Denn die Dragons genießen als Tabellen-Erster nach dem Grunddurchgang Heimrecht.

Leon Jackson III auf der Flucht vor der Dragons Defense (C) Schellhorn

Leon Jackson III auf der Flucht vor der Dragons Defense (C) Schellhorn

„Auch wenn wir auf dem Papier die Gastmannschaft sind, ist es natürlich großartig, im heimischen Stadion vor heimischem Publikum spielen zu können“, sagte Raiders Head Coach Santos Carrillo. „Wir werden versuchen, das Spiel bei aller Brisanz wie jedes andere Spiel zu behandeln. Wir wollen uns wie sonst auch vorbereiten und dann rausgehen und ein gutes Spiel abliefern.“

Carrillo war gerade in seiner ersten Saison in Innsbruck, als die Tiroler letztmalig den Austrian Bowl gewannen. 2006 siegten sie im Endspiel mit 43:19 gegen die Dodge Vikings. Der heutige Head Coach fungierte damals als Defensive Line Coach. Am Freitag stehen die Raiders zum siebten Mal seit 2000 im Meisterschaftsfinale.

DER GEGNER: Nie waren die Drachen hungriger

Die Dragons spielen ihre bislang wohl erfolgreichste Saison der Teamgeschichte. Bei ihrer ersten Teilnahme an der European Football League erreichten sie im Kampf um den Eurobowl sogleich das Viertelfinale, in dem sie den Turek Graz Giants in letzter Sekunde mit 31:34 unterlegen waren.

In der AFL stehen die Dragons erstmals seit 1997 wieder im Austrian Bowl, nachdem sie sich im Halbfinale mit 31:24 gegen die Raiffeisen Vikings Vienna durchsetzen konnten. In den vergangenen drei Jahren war für die Niederösterreicher jeweils im Halbfinale um die Meisterschaft Endstation gewesen.

Ihre bisherigen zwei Endspielteilnahmen um Österreichs Krone trugen die Dragons in Austrian Bowl XIII und Austrian VI noch unter dem Namen Klosterneuburg Mercenaries aus. Beide Finals gingen verloren. 1990 unterlag man den Graz Giants mit 7:59, sieben Jahre später zog man mit 14:35 den Kürzeren gegen denselben Gegner.

DIE BILANZ: Eine Niederlage nach zuvor sieben Siegen in Serie

Zum zweiten Mal treffen die Swarco Raiders und die Klosterneuburger in dieser Spielzeit aufeinander. Das erste Aufeinandertreffen am 4. Spieltag gewannen die Dragons im heimischen Rattenfängerstadion knapp mit 33:28. Es war nach sieben Siegen in Serie die erste Niederlage der Tiroler gegen die Dragons überhaupt.

In den bisherigen acht Aufeinandertreffen zwischen den Tirolern und den Klosterneuburgern gab es im Schnitt fast 76 Punkte pro Partie. Die SWARCO Raiders erzielten dabei im Schnitt 46,5 Zähler pro Spiel. Die „nur“ 28 erzielten Punkte im ersten Duell dieser waren dabei der Tiefstwert. Allerdings sind die Tiroler im Tivoli in drei Matchups ungeschlagen gegen die Dragons.

Raiders Running Back Tory Cooper hielt damals mit 13 Läufen für 136 Yards und einem Touchdown.

Raiders Running Back Tory Cooper hielt damals mit 13 Läufen für 136 Yards und einem Touchdown.

Auch ein Blick auf die Saisonstatistik lässt erahnen, dass die Zuschauer ein Punktefestival sehen könnten. Die SwarcoRaiders erzielten in den sechs regulären Saisonspielen die meisten Yards aller AFL-Teams (2.475). Dazu kommen noch 434 Yards, die im Halbfinale gegen Graz erzielt wurden. Die Dragons liegen mit 2310 Total Yards dicht gefolgt auf Rang 3. Sie erzielten gegen Wien im Semifinale 362 Yards. In der Defensive ließen die Klosterneuburger die wenigsten Yards aller acht Teams zu (1.328). Die Tiroler folgten auf Platz 2 mit 1.509 zugelassenen Yards. Vor allem die Passverteidigung der Dragons spielte überragend und ließ nur 734 Yards in den sechs Grunddurchgangsspielen zu. Nur ein einziges Mal erlaubten sie in dieser Saison mehr als 155 Pass-Yards zu (273 Yards gegen Invaders).

DIE STARS: Quarterback-Duell der Extraklasse

Trotz dieser überragenden Statistik haben die Dragons in der gesamten AFL-Saison erst eine Interception gefangen und nur zwei Fumbles erobert. Mit drei erzwungenen Ballverlusten liegen die Drachen in dieser Kategorie auf dem letzten Platz. Angeführt wird die Defensive von Linebacker Jakob Baran mit 32,5 Tackles. Im Halbfinale gegen die Vikings glänzte zudem Linebacker Jeffrey Cargile mit 5,5 Tackles. Defensive Lineman Neil Brown hat 4,0 Sacks.

Prunkstück der Dragons ist aber ihr Angriff, bei dem Quarterback Eric Marty das Sagen hat. Der Amerikaner, der im Vorjahr in Italien Meister wurde, liegt mit 63,5 Prozent angebrachten Pässen für 1.339 Yards auf Platz 2 in der AFL. Er warf 15 Touchdowns und nur eine Interception. Im Saisonspiel gegen die Tiroler brachte Marty 10 von 17 Pässen für 133 Yards und 2 Touchdowns an. Seine liebsten Anspielstationen sind die Wide Receiver Pasha Asiladab (30 Catches, 363 Yards, 4 Touchdowns), Jason Phillip Horton (24 Catches, 416 Yards, 4 Touchdowns) und Thomas Haider (15 Catches, 300 Yards, 5 Touchdowns).

Das Laufspiel wird angeführt von Running Back Andrej Kliman, der im Grunddurchgang bei 60 Läufen 488 Yards und acht Touchdowns erzielen konnte. Gegen Wien kam er bei 15 Läufen auf 95 Yards, ehe er verletzt ausscheiden musste. Am vierten Spieltag erzielte Kliman 83 Yards bei 12 Läufen gegen die Tiroler. Insgesamt kamen die Dragons an diesem Nachmittag auf 195 Rushing Yards.

Raiders Running Back Tory Cooper hielt damals mit 13 Läufen für 136 Yards und einem Touchdown. Er kam in der AFL in den Grunddurchgangsspielen und im Halbfinale gegen Graz insgesamt auf 109 Läufe für 788 Yards und sieben Touchdowns. Zudem fing Cooper in allen sieben AFL-Partien 27 Bälle für 310 Yards und vier weitere Touchdowns und ist damit Top-Ballfänger seines Teams.

Jedoch sind ihm gleich drei Wide Receiver dicht auf den Fersen. Jakob Dieplinger fing in Grunddurchgang und Halbfinale insgesamt 26 Bälle für 427 Yards und 5 Touchdowns. Andreas Pröller kommt zusammengerechnet auf 20 Catches für 305 Yards und 4 Touchdowns. Philipp Heider erzielte insgesamt 236 Yards bei 18 gefangenen Bällen und 6 Touchdowns.

Die Defensive der Tiroler verteilt die Führungsrolle auf mehrere Schultern.

Die Defensive der Tiroler verteilt die Führungsrolle auf mehrere Schultern.

Zugespielt bekommen sie die Bälle von Quarterback Leon Jackson III. Der Spielmacher führt die AFL im Grunddurchgang mit 1.365 Pass-Yards, 17 Touchdowns (bei sieben Interceptions) und einer Zuspielrate von 67,8 Prozent (103 von 152 Pässen) an. Im AFL-Semifinale gegen Graz überragte er mit 19 von 24 angebrachten Pässen für 216 Yards und fünf Touchdowns.

Die Defensive der Tiroler verteilt die Führungsrolle auf mehrere Schultern. Im Hinspiel gegen die Dragons war Linebacker Florian Hueter mit 9,5 Tackles und einem Sack bester Mann auf dem Feld. Vor anderthalb Wochen gegen Graz gehörte Defensive Tackle Marquay Love mit einem Sack, einem Forced Fumble und einem geblockten Kick zu den Leistungsträgern. Cornerback Lemay Maqueira fing zudem die spielentscheidende Interception. Es waren die erzwungenen Ballverluste 20 und 21 für die Defensive der Tiroler in dieser Saison (AFL und EFL). Weiterhin erzielten die Tiroler in der AFL und EFL insgesamt 24 Sacks. Diese verteilen sich vor allem auf die Schultern von Defensive Lineman Mario Rinner (3,5), Love (2,5), Hueter (3), und den Linebackern Christoph Schilcher (4,5) und Philipp Margreiter (5).



SWARCO Raiders wollen Revanche gegen Graz
Raiders RB George Cooper vs. Graz Giants

Raiders RB George Cooper vs. Graz Giants (c) Schellhorn

AFL-Halbfinale: SWARCO Raiders Tirol vs. Turek Graz Giants Kickoff:
Sa., 26. Juni 2010, 17 Uhr, Tivoli Stadion, Innsbruck

Die Playoffs in der Austrian Football League-Saison 2010 beginnen. Ab sofort herrscht das K.o.-Prinzip: Nur der Sieger kommt weiter! Nur der Sieger spielt am Freitag, den 9. Juli im Austrian Bowl XXVI. Die SWARCO Raiders treffen im AFL-Halbfinale am Samstag, den 26. Juni (Beginn 17 Uhr) auf die Turek Graz Giants – und das zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen.

Im letzten Grunddurchgangsspiel der Saison unterlagen die Tiroler jedoch mit 28:42 gegen die Giants. Daher geht es für die SWARCO Raiders um zwei Dinge: Revanche für die Niederlage und den eigenen Fans im Tivoli Stadion ein Erfolgserlebnis bescheren.

„Wir haben etwas gutzumachen und wollen unbedingt gewinnen. Schließlich findet der Austrian Bowl erstmals in Innsbruck statt und wir wollen auf jeden Fall dabei sein“, sagte SWARCO Raiders Head Coach Santos Carrillo. „Ich erwarte allerdings ein echtes Kampfspiel. Dennoch möchte ich, dass wir Spaß haben und unser Bestes geben. Ich bin mir sicher, wir werden ein anderes SWARCO Raiders Team sehen als noch beim letzten Duell gegen Graz.“

DIE BILANZ: Schon wieder Graz…

Vor zwei Wochen trafen die SWARCO Raiders zum 23. Mal in einem Pflichtspiel auf die Giants (AFL und EFL) und kassierten dabei die 13. Niederlage. Dabei machte Quarterback Chris Gunn seinem Namen (wenn auch mit einem „n“ zu viel) alle Ehre und feuerte aus allen Rohren. Der Grazer Spielmacher brachte 13 von 20 Pässen für 281 Yards an, warf fünf Touchdowns und erzielte den sechsten Touchdown zu Fuß.

„Es muss oberste Priorität für uns sein, Chris Gunn zu stoppen. Er ist ein erfahrener Spieler, der nicht viele Fehler macht. Er ist zudem ein echter Leader. Wie gefährlich er sein kann, haben wir ja erst kürzlich erfahren müssen. Ich denke, wenn wir ihn stoppen, werden wir das Spiel auch gewinnen.“

Die Niederlage gegen Gunn und Co. war für die SWARCO Raiders bereits die zweite Heimniederlage gegen die Giants in Serie. Schon vergangene Saison unterlagen sie den Grazern daheim (22:29). Zuvor konnten die Tiroler aber fünf von sechs Heimspielen gegen die Giants für sich entscheiden.

DER GEGNER: Achterbahn-Trend durchbrochen

Mit dem Triumph vor zwei Wochen sicherten sich die Giants nicht nur einen Platz in den Playoffs, sie durchbrachen zugleich auch ein Muster. Der Sieg in Innsbruck war der zweite in Folge in der AFL. Davor hatten sich Siege und Niederlagen bei den Giants immer abgewechselt.

Zum Auftakt setzte sich Graz beim EFAF-Cup Champion Prag mit 42:28 durch. Es folgte eine 23:28-Heimniederlage gegen die Black Lions. Nach dem 28:13 gegen die Dragons verloren die Grazer 24:27 in Wien. Am 5. Spieltag siegten sie in der Liga klar mit 68:26 gegen die Invaders.

DIE STARS: Ein Scharfschütze namens Gunn

Dreh- und Angelpunkt im Grazer Spiel ist Gunn, der nicht nur an allen sechs Touchdowns gegen die SWARCO Raiders direkt beteiligt war, sondern weiterhin noch ohne jegliche Interception ist. Dazu weist Gunn auf der Habenseite 16 Touchdowns auf. Er brachte im Saisonverlauf 81 von 136 Pässen für 1228 Yards an. Zudem kam er bei 33 Läufen auf 247 Yards und 3 Touchdowns. Running Back Michael Andrew erzielte gegen die Tiroler 94 Yards bei 10 Läufen, erlaubte sich aber auch einen Fumble. In der Gesamtstatistik stehen für Andrew 61 Läufe für 389 Yards und 6 Touchdowns zu Buche. Wide Receiver Armando Ponce de Leon führt sein Team mit 21 Catches für 366 Yards und 5 Touchdowns an. Vor zwei Wochen fing er in Innsbruck 2 Bälle für 71 Yards und einen Touchdown.

Die Grazer Defensive steht unter der Leitung von Brian Avery, der vor einem Jahr noch Defensive Line Coach der SWARCO Raiders war. Die Abwehr baut auf Linebacker Gregor Kodella, der sein Team mit 34 Total Tackles anführt. Dazu kommt Defensive Lineman George Cooper, mit 6 Sacks (1,5 gegen Tirol) bester Pass Rusher der Liga. Vier Spieler der Giants fingen im Saisonverlauf der AFL je zwei Interceptions, darunter auch Defensive Back Stefan Lechner und Defensive Back Devon Hughes, die vor zwei Wochen je einen Pass abfangen konnten.

Trotz der zwei Interceptions im Spiel gegen Graz zum Abschluss der regulären Saison führt Quarterback Leon Jackson III die AFL mit 17 Touchdowns an. Er brachte 103 von 152 Pässen an. Seine Completion Percentage von 67,8 Prozent und seine 1365 Pass-Yards sind Spitzenwert in der AFL. Vor zwei Wochen komplettierte Jackson 29 von 43 Pässen für 264 Yards mit 4 Touchdowns und 2 Interceptions.

Running Back Tory Cooper hatte bislang 78 Läufe für 638 Yards und 6 Touchdowns in der AFL. Gegen Graz sinnt vor allem er auf Revanche, blieb er doch erstmals unter 100 Rushing Yards in einem Spiel. Allerdings fing er gegen die Giants 13 Bälle für 123 Yards und einen Touchdown. Insgesamt fing Cooper in der AFL 22 Bälle für 267 Yards und 4 Touchdowns. Running Back Florian Grein hofft nach überstandener Lebensmittelvergiftung auf ein gutes Comeback. Er kam in der AFL bislang auf 241 Yards und 6 Touchdowns bei 39 Läufen.

Jackson kann neben Cooper auf eine ganze Reihe starker Ballfänger vertrauen. Wide Receiver Jakob Dieplinger führt sein Team mit 25 Catches für 417 Yards und 4 Touchdowns an. Wide Receiver Andreas Pröller fing 16 Bälle für 245 Yards und 4 Touchdowns. Wide Receiver Philipp Heider hat 13 Catches für 161 Yards und 4 Touchdowns.

Die Defensive der SWARCO Raiders erzwang in acht Spielen 19 Ballverluste in AFL und EFL (10 Fumbles, 9 Interceptions). Vor zwei Wochen eroberte Defensive Back Markus Krause einen Fumble gegen Graz. Es war erst der fünfte Ballverlust der Giants in der AFL-Saison. Weiterhin erzielten die Tiroler in der AFL und EFL insgesamt 22 Sacks. Diese verteilen sich vor allem auf die Schultern von Mario Rinner (3,5), Michael Dawodu (1,5), Marquay Love (1,5), Florian Hueter (3), Christoph Schilcher (4,5). (Sebastian Stolz)



Raiders erreichen Austrian Bowl
Raiders erreichen die Austrian Bowl

Raiders erreichen die Austrian Bowl Foto: Schellhorn

Tirol mit höchstem Sieg in Geschichte über Vikings
Mit einem klaren und in dieser Höhe erstmaligen 55:24-Sieg gegen die Vikings avancieren die Swarco Raiders zum insgesamt sechsten Mal ins Finale der AFL, der Austrian Bowl.

Ein dominantes Laufspiel mit insgesamt 324 Lauf-Yards und sechs erlaufenen Touchdowns, sowie eine beinharte Defense, die bis neun Minuten vor Spielende nur zehn Punkte zuließ, waren die Schlüsselfaktoren dieses Sieges. Weiterlesen